meerlaa

Wednesday, July 30, 2008

Lentos

Ich bin über die Berge nach Linz geflogen. Man kann seine Flügel direkt an der trägen Donau für kleines Geld bewachen lassen und dann dorthin gehen wo man sie nicht mehr braucht. Hineingehen ist eine Prüfung. Die helle Konsumhalle hinter sich lassen und dann hinunter in den Keller um die übrigen Lasten abzulegen (Schliessfächer, Toiletten). Nach dem Fussball geht man hinauf zu Ihr. Der erhabenen Kunst. Photoausstellung in der man ganz allein in eine Show wächst und selbst für die anderen Beucher eine ist. Lichtspuren eben. Weil die ja eintreten in ein Bild in dem ich schon bin, den Raum. Der Liniendichter Kokoschka grüßt. Daneben ein Gruppe Kinder die in einem Ferienlager Ausflüge in die Farbe machen. Mit Anfassen und Herumgatschen. Es ist eines der didaktisch und pädagogisch besten die ich kenne. Dann wird aufgemischt. Die Sammlung wird von Künstler konzeptuell in fünf Räumen gestaltet. Das Neugestalten als Kunstprojekt. Ein Fenster in eine neue Welt. Anders angeordnet und deshalb inspirierend. Für mich immer wieder stark: Shirin Neshat. Auch weil sie mir wie durch Zufall immer wieder vor die Augen gerät.



Stella Rollig sollte ihre wunderbaren Texte vom (gratis) Audioguide publizieren, sie bringts mit Humor auf den Punkt. Die Shopverkäuferin sagt dafür gibt es keinen Absatzmarkt. Da bin ich ganz anderer Meinung, Hunger gibts danach. Aber auch wenige Museen und Sammlungen die so deutlich die Lust und das befriedig/en/te Gefühl vermitteln können das der Konsum von Kunst schafft. Beim Essen ist es ja einfach. Da gibts Bilder vom Schnitzel und vom frischen Salat, und man weis dass man das dann 'in echt' geniessen kann. Bei der Kunst gibts auch Bilder. Und das sind Bilder von Bildern oder Skulpturen oder Videos oder Installationen. Diese konsumiert man dann, durch erleben.
Danach gibts keine Sattheit, sondern ein Immer-noch-Genuss-Gefühl das anhält. Oder nicht. Manchmal bewegt es etwas tief in uns, es spricht an. Das kann das Lentos: Die Vermittlung in den Vordergund rücken. Um zu sehen was mit den Konsumenten passiert.

Bewegt und gespannt nehme ich meine Flügel mit zum nächsten Ziel.

Thursday, July 17, 2008

Abfall



Abfall ist was übrigbleibt von einem Gebrauch. Was nach dem Erfüllen der Funktion nicht mehr gebraucht wird. Das übrigbleibt, das weg gehört. Recycling ist da ein Thema. Dem Abfall eine neue Funktion geben. Schon weg geben, aber nicht weg werfen. Das Thema spiegelt sich auch im Menschsein. Wir gebrauchen und bewegen uns in einem Sein das von einem Thema oder einer Aufgabe definiert ist. Diese Lebensabschnitte oder Themenblöcke können Ausbildung sein oder Tagesabschnitte oder Lebenspartnerschaften.
Bleibt davon dann auch etwas über das Abfall ist? Oder ist es Output? Ein Thema zu erarbeiten bedeutet für mich einen Verinnerlichungsprozess zu durchlaufen. Das Endergebnis ist ein Erkenntnisdiskurs. Merke: kein Ergebnis im Sinne von Output. Und meistens auch nur in meiner intimen Welt konkludent was oft dazu führt belächelt zu werden.




Dieser Verinnerlichungsprozess funktioniert wie das Verdauen. Input wird behandedt. Aber damit noch nicht genug. Es passiert etwas mit dem zu Verdauenden das auf den Menschen der verdaut Einfluss nimmt. Künstler wie Matisse berichten einen unbändigen Drang zu verspüren das was in ihnen ist auszudrücken, verständlich zu machen. Das selbst erlebte zu Transformieren in ein lesbares oder unlesbares (darüber streitet man sich seit 100 Jahren) Output. Das was rausfällt als Abfall? Eine Definition von recycling lautet "a signal for the one is a noise for the other". Es geht aber nicht um eine Wertungsfrage. Ich werde auch gerne belächelt. Es geht um den Verarbeitungsprozess. Erfahrungen erleben und verarbeiten. Verinnerlichen im Sinne von Wandeln und sich selbst wandeln lassen.



binden, bannen, lösen, wandeln