Zusammenleben in Eberndorf/Dobrla vas
Ein kleines Dorf in Südkärnten, zwischen Völkermarkt und Klagenfurt. Letztes Wochenende habe ich dort mit meinem Jugendchor verbracht um eine Messe zu singen. In der Familie die uns verköstigt und verwöhnt hat wird slowenisch gesprochen, sie gehört zu den 8 % der Bevölkerung dieses Ortes die sich zur Slowenischen Minderheit bekennt. Es gibt wenig politische Unterstützung für die Menschen, also haben sie beschlossen selbst für die Erhaltung ihrer slowenischen Kultur in Kärnten zu sorgen. Ein Jugendzentrum (mladinski center) und ein Dreisprachiger Kindergarten (Večjezični zasebni otroški vrtec Mavrica) wurden gegründet (österreichisch-slowenisch-italienisch). Ein Kulturzentrum (Slovensko prosvetno društvo SRCE) gab es schon.
Vor dem Haus unserer Gastfamilie steht ein zweisprachiges Ortsschild. Der Ortstafelstreit polarisiert, und es gibt Kontroversen wie die (?) Kompetenzüberschreitung des VfGH, die Rechtmäßigkeit von Volkszählungen zur Minderheitenfeststellung etc. aber das möchte ich nicht diskutieren. Ich möchte Beschreiben worauf es den Menschen meiner Meinung nach ankommt, und das ist Identität. Die Jugendlichen und Familien mit denen ich gesprochen habe reden untereinander slowenisch. Die wenigsten sprechen vor dem Schuleintritt regelmäßig deutsch, sie lernen es nebenbei, fast automatisch. Weil die Nicht-Muttersprache im Geschäft, Fernsehen, Zeitung, bei den Freunden, eh überall ist. Beim weggehen in einem der "Schlager Clubs" am Klopeiner See *g* hab ich gemeint sie sollen doch Rücksicht nehmen auf uns die nicht slowenisch sprechen, und deutsch reden. Die Antwort war dass es sich falsch anfühlt mit Menschen mit denen man eine Kultur, eine Geschichte, eine Sprachidentität teilt "anders" zu reden. Für mich war es eine Sache der Höflichkeit. Für die Menschen war es genau dasselbe, Höflichkeit und Respekt zu Üben im Umgang miteinenander. Natürlich wird nicht sowenisch geprochen bei wichtigen Dingen die alle angehen, aber bei Kleinigkeiten bleibt man bei der Sprache die einem am nächsten ist, in der man denkt und fühlt. Österreich hat sich in Art. 8 Abs 2 der Bundesverfassung zur Wahrung und Förderung der gewachsenen sprachlichen und kulturellen Vielfalt bekannt. Aber das Bewusstsein für diese Verpflichtung fehlt. "Wenn wir die Ortstafeln in slowenisch schreiben, wollen die Tschechen und Slowaken in Wien und Niederösterreich auch dass ihre Sprach in ihrem Umfeld respräsentiert wird." Es geht also um Angst, Angst davor überrannt zu werden von denen. Gibt es dafür Grund? Slowenien zeigt keine Intentionen Südkärntnerisches Territorium zu beanspruchen. Die Menschen definieren sich als Kärntner Slowenen, ihre Österreichische Sprache und Kultur ist genauso wichtig wie die Slowenische, fremde.
Beim gehen auf der Straße in diesem kleinen Dorf entstand immer ein Spannungsmoment in welcher Sprache ein entegenkommender Mensch grüßen würde, ein gegenseitig abchecken, auf welcher Seite stehst du? Die Menschen werden dazu gezwungen sich zu entscheiden welche Seite sie wählen weil die Fronten verhärtet sind. Aber es gibt kein Schwarz/Weiß, es gibt eine humane Verpflichtung zur Toleranz. Die Angst muss genommen werden, den Österreichern die fürchten von den Ausländern übernommen zu werden, und den Slowenen die fürchten sich zu ihrer Minderheit zu bekennen weil sie politische Verfolgungen schon einmal durchgemacht haben. Mut die Angst zu überwinden, Mut zur Toleranz.
Vor dem Haus unserer Gastfamilie steht ein zweisprachiges Ortsschild. Der Ortstafelstreit polarisiert, und es gibt Kontroversen wie die (?) Kompetenzüberschreitung des VfGH, die Rechtmäßigkeit von Volkszählungen zur Minderheitenfeststellung etc. aber das möchte ich nicht diskutieren. Ich möchte Beschreiben worauf es den Menschen meiner Meinung nach ankommt, und das ist Identität. Die Jugendlichen und Familien mit denen ich gesprochen habe reden untereinander slowenisch. Die wenigsten sprechen vor dem Schuleintritt regelmäßig deutsch, sie lernen es nebenbei, fast automatisch. Weil die Nicht-Muttersprache im Geschäft, Fernsehen, Zeitung, bei den Freunden, eh überall ist. Beim weggehen in einem der "Schlager Clubs" am Klopeiner See *g* hab ich gemeint sie sollen doch Rücksicht nehmen auf uns die nicht slowenisch sprechen, und deutsch reden. Die Antwort war dass es sich falsch anfühlt mit Menschen mit denen man eine Kultur, eine Geschichte, eine Sprachidentität teilt "anders" zu reden. Für mich war es eine Sache der Höflichkeit. Für die Menschen war es genau dasselbe, Höflichkeit und Respekt zu Üben im Umgang miteinenander. Natürlich wird nicht sowenisch geprochen bei wichtigen Dingen die alle angehen, aber bei Kleinigkeiten bleibt man bei der Sprache die einem am nächsten ist, in der man denkt und fühlt. Österreich hat sich in Art. 8 Abs 2 der Bundesverfassung zur Wahrung und Förderung der gewachsenen sprachlichen und kulturellen Vielfalt bekannt. Aber das Bewusstsein für diese Verpflichtung fehlt. "Wenn wir die Ortstafeln in slowenisch schreiben, wollen die Tschechen und Slowaken in Wien und Niederösterreich auch dass ihre Sprach in ihrem Umfeld respräsentiert wird." Es geht also um Angst, Angst davor überrannt zu werden von denen. Gibt es dafür Grund? Slowenien zeigt keine Intentionen Südkärntnerisches Territorium zu beanspruchen. Die Menschen definieren sich als Kärntner Slowenen, ihre Österreichische Sprache und Kultur ist genauso wichtig wie die Slowenische, fremde.
Beim gehen auf der Straße in diesem kleinen Dorf entstand immer ein Spannungsmoment in welcher Sprache ein entegenkommender Mensch grüßen würde, ein gegenseitig abchecken, auf welcher Seite stehst du? Die Menschen werden dazu gezwungen sich zu entscheiden welche Seite sie wählen weil die Fronten verhärtet sind. Aber es gibt kein Schwarz/Weiß, es gibt eine humane Verpflichtung zur Toleranz. Die Angst muss genommen werden, den Österreichern die fürchten von den Ausländern übernommen zu werden, und den Slowenen die fürchten sich zu ihrer Minderheit zu bekennen weil sie politische Verfolgungen schon einmal durchgemacht haben. Mut die Angst zu überwinden, Mut zur Toleranz.
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